Dieser Frage ging Frau Prof. Dr. Münch, Direktorin der Akademie für Politische Bildung, beim „Thierhauptener Advent“ nach. In der Politikwissenschaft werden diejenigen als Populisten bezeichnet, die angeblich die wahren Interessen des Volkes vertreten. Demgegenüber werden die politischen Mitbewerber abgewertet, ggf. auch als illegitim erklärt. Bezeichnend ist immer die Ausgrenzung andersdenkender Menschen. Damit verstoßen sie gegen die Grundsätze einer pluralen Gesellschaft und gegen die Grundsätze der Demokratie, erklärte Prof. Münch. Die Probleme sind heute die zur Verfügung stehenden medialen Verbreitungswege. Fehlende Qualitätskontrollen, Schnelligkeit und Zuspitzung sind oft wichtiger als Recherche und Objektivität. Ein weiteres Problem sieht Prof. Münch auch im Bedeutungsverlust, der sog. intermediären Institutionen, wie Kirchen, Gewerkschaften und Parteien.
Politik muss wieder Vertrauen schaffen
Das gelingt am besten auf der kommunalen bzw. auf der regionalen Ebene, meinte Prof. Münch. Die Menschen wollen mehr Sachpolitik und weniger Parteipolitik. Aber oft ist die Kommunalpolitik durch lokale Wählergruppen zersplittert. Das mache Kommunikationsprozessen zwar vielfältiger, aber nicht einfacher, so Prof. Münch. Um aus diesem Dilemma zu kommen, hilft nur, sich inhaltlich auszutauschen und sich an den Problemen und Lösungen der Menschen zu orientieren. „Kommunalpolitik darf sich nicht vom Menschen entfernen“ warnte Prof. Münch.
Datum
17. Dezember 2019
Regierungsbezirke
Oberbayern, Schwaben